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Samstag, 27. Juli 2019

Geistige Brandstifter - nicht nur bei der Linken



Die geistigen Urheber und Brandstifter der Neuen Rechten sind nachweislich Leute wie Martin Lichtmesz, Karlheinz Weißmann, Götz Kubitschek, Caspar von Schrenck-Notzing, die "Aktion neue Rechte", die Leute vom "Thule-Seminar" oder Sympathisanten des Grabert-Verlags, die viele ehemalige APO-Radikale in ihren Reihen haben, Henning Eichberg, Volkmar Wölk, Alain de Benoist und seine "Nouvelle Droite", nicht zuletzt mal was Populäres: Thilo Sarrazin (langjähriges SPD U-Boot). Diese Leute haben vor allem das taktische Vorgehen von Pegida und AfD geprägt. Dazu gibt es ziemlich viele ziemlich üble Schriften wie "Abendland", "Identität", "Die Neue Front" oder "Hier & Jetzt". Woher ich das weiß?
 - Ich empfehle "Die autoritäre Revolte" von Volker Weiß, Spiegel-Bestseller und als Klett-Cotta-Taschenbuch preiswert für 9,95 € zu haben: die derzeit wohl beste Beschreibung des braunen Sumpfes und seiner unappetitlichen Fauna. Das ist leider kein Unsinn, sondern eine wichtige Waffe im Kampf gegen die politischen und kriminellen Folgen dieser Verirrung. Oft werden Ermittlungsbehörden nämlich aus purer Unwissenheit nicht tätig, obwohl es dringend geboten wäre. Fast alle diese Leute erfüllen permanent den Straftatbestand der Volksverhetzung.
Sie faseln von "Tradition" und meinen nur eine ganz bestimmte tiefbraune, von einem "Recht auf Widerstand", von "Umvolkung" oder "Bevölkerungsaustausch", von "Volksverrätern" statt von Vertretern der repräsentativen Demokratie. Zuerst halten sie nur Reden und schreiben Artikel. Sie leugnen einfach alles, was nicht in ihr verqueres Weltbild passt - vom Holocaust bis zum Klimawandel oder den Fluchtursachen in Afrika. Aber dann  horten sie Lebensmittel und Waffen, erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht als ihren Staat an, hinterziehen Steuern und widersetzen sich behördlichen (auch polizeilichen) Anordnungen. Wer kann den Anfängen wehren, wenn er sie nicht erkennt? Man muss also Ross und Reiter nennen, das weiß der Autor dieses Buches genau.
Volker Weiß beschreibt präzise die von Linken kopierte Taktik der subversiven Aktion zum Zweck der Grenzverschiebung. Sie sucht nach Aufmerksamkeit um jeden Preis, da sind kleine oder auch große Lügen nur ein "Vogelschiss". Es ist die Taktik der gezielten Grenzüberschreitung, des Austestens und des prompt folgenden Rückzuges bei entschiedenem Widerstand. Vom Untergang des Abendlandes ist da wieder die Rede, um auch in der gesellschaftlichen Mitte Panik zu erzeugen und bei Extremisten ein Verhalten zu provozieren, das am Ende auch nicht vor Mord und Totschlag zurückschreckt.
Der Autor entlarvt mit fundierten historischen Kenntnissen die beliebtesten Fakes und Mythen der Neuen Rechten, vom "Abendland" bis hin zur angeblichen Islamisierung der Gesellschaft. Er benennt den eigentlichen Feind der Neurechten, den diese übrigens mit islamisten und Leuten wie Putin und Erdogan gemeinsam haben: "Dekadenz" und "Liberalismus" im Gegensatz zu Freiheit und Rechtsstaatlichkeit, echter Toleranz und bunter kultureller Vielfalt, die über exotisches Essen oder multikulturelle Dekoration hinausgeht. Auch der Rassismus eines Brexiteers wie Boris Johnson oder des autoritären Populisten im Weißen Haus hat im Kern dieses Feindbild. Wer hier noch meint, Vertragstreue z.B. bei der NATO fände hier noch ein Gegenüber auf Augenhöhe, hat den Schuss nicht gehört und ist naiv bis zur groben Fahrlässigkeit.

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