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Freitag, 15. April 2011

"Bittere Pillen" - der Medikamentenratgeber neu

"Bittere Pillen" von Kurt Langbein, Hans-Peter Martin und Hans Weiss: völlig neu überarbeitet erschienen im Verlag Kiepenheuer & Witsch, 1099 Seiten, 29,95 €

Die Deutschen schlucken immer mehr Pillen, obwohl es eigentlich seit 1983 einen sensationell guten Ratgeber für den Umgang mit medizinischer Chemie gibt. "Bittere Pillen" ist längst ein Klassiker, der auch in keiner Arztpraxis fehlt. Jetzt wurde das ziegelsteindicke Werk komplett überarbeitet, denn der Pharma-Markt ändert sich ja ständig.

Auf 1099 Seiten werden Nutzen und Risiken von über 15 000 rezeptpflichtugen und frei verkäuflichen Arzneimitteln, Naturheilmitteln und Homöopathika beschrieben- und sachkundig bewertet. Genau diese Orientierungshilfe ist angesichts der machtvollen Pharma-Lobby ebenso mutig wie not-wendig. Was Rösler sich als Gesundheitsminister nicht traut, haben hier die Autoren, Berater und Redakteure geleistet.

Dabei ist dieses Buch kein "Schwarzbuch Medikamente", sondern eine praktische Lebens- und Überlebenshilfe im besten Sinn des Wortes. Natürlich gibt es ein alphabetisches Schlagwortregister zum Nachschlafen. Aber das Wichtigste sind doch die inhaltlich nach Symptomen oder Krankheitsbereichen gegliederten Kapitel wie "Schmerzen", Psyche/Nervensysten" und "Muskeln/Gelenke" oder "Allergien", "Infektionen" bzw. Herz/Kreislauf". Da gibt es allgemeine einleitende Tipps und Ratschläge, und da kann man vergleichen: Was ist drin in einem Präparat, was sind die wichtigsten Nebenwirkungen und was empfehlen kompetente unabhängige Fachleute?

Fazit: ein Buch, das in jeden Medizinschrank und in jede Arztpraxis gehört.