Viele Menschen suchen und sammeln
während der Pandemie täglich gute Momente, um nicht durchzudrehen. Auch ich bin randvoll mit guten Momenten. Alle selbst gesammelt. Es lohnt sich, kurz innezuhalten: Alles meins! Mann, ich hatte schon so viel Schönes, Lustiges und Gutes! So viel Lachen, Genießen und Staunen. Es ist auch schön, sich das immer wieder klar zu machen. Ein riesiges Archiv der Erinnerungen, ein fast ebenso großes mit Fotos und Tonaufnahmen. Wenn die noch nötig wären: Lauter Beweise für wunderbare Begegnungen und hinreißenden Eindrücken für Auge und Ohr, die ich erleben durfte: Dankbarkeit schändet nicht. Trotz allem, was heute ist. Heute zum Beispiel ist der Himmel grau. Der mäßige Luftdruck und die hohe Luftfeuchtigkeit machen mir das Atmen schwerer als an anderen Tagen. Diese Wahrnehmung, diese Empfindlichkeit ist für mich neu. Ich habe das erst nach meiner Lungenoperation vor vier Jahren gelernt. Aber es gibt endlich einen Landregen, den die Natur so dringend braucht. Es war schon wieder wochenlang viel zu trocken. Es ist auch etwas wärmer geworden, die Nachtfröste haben aufgehört. Wenn jetzt die Sonne wieder herauskommt, wird der Frühling richtig loslegen und die Natur feiert ein großers Fest. Darauf freue ich mich schon jetzt. Das bilde ich mir ja nicht bloß ein, das sind Tatsachen und berechtigte Hoffnungen auf der Grundlage solider Erfahrungswerte.
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