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Mittwoch, 9. Januar 2019

SWR Symphonieorchester: Tanz ins neue Jahr

Dirigent Kazuki Yamada und das SWR Symphonieorchester
Traditionell und stilvoll war der Jahresausklang mit dem SWR Symphonieorchester und dem japanischen Gastdirigenten Kazuki Yamada in der Liederhalle Stuttgart. Das Konzert begann mit dem Konzertwalzer Nr. 1 D-Dur von Alexander Glasunow. Dann kam für mich schon der Höhepunkt mit dem "Großen Konzert über Themen der Oper I vespri siciliani" von Giuseppe Verdi. Es war die Stunde des großen Solo-Oboisten Philippe Tondre. Der 29jährige Franzosen aus  Mulhouse hat nicht nur eine unglaublich virtuose Technik, sondern auch den langen Atem, den man für die end- und atemlosen Läufe in diesem Werk braucht. Und die sind in den gefühlvollen lyrischen Passagen fast noch schwieriger als in den rasenden Allegro- und Vivace-Passagen. Da versteht man, warum dieser Musiker seit seinem 18. Lebensjahr Solist des SWR Symphonieorchesters ist.
Carl Maria von Wegers "Aufforderung zum Tanz" in einer Orchesterbearbeitung entließ das Publikum beschwingt in die Pause. Danach ging es etwas schräg weiter mit den "Valses nobles et sentinentales" von Maurice Ravel, abenfalls in einer Orchesterfassung. Diese eigenwillige, moderne Interpretation von 100 Jahren Walzergeschichte balanciert zwischen Ironie und Heiterkeit. Kann man mögen, muss man aber nicht. Den Abschluss bildete die walzerdurchwebte Orchestersuite aus dem "Rosenkavalier" von Richard Strauß. Das Publikum spendete einem etwas hektischen Gastdirigenten, einem souveränen Orchester und seinem grandiosen Solo-Oboisten anhaltend freundlichen Beifall. Seine Blumen schenkte der höfliche Japaner Yamada der ersten Konzertmeisterin und Geigerin Mila Georgieva. Auf ein gutes neues Jahr!

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