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Samstag, 26. Januar 2019

Schmutzkampagne gegen SWR-Chefdirigenten?

Gestern im Abo-Konzert des SWR Symphonie Orchesters: Die russische Pianistin Anna Vinnitskaya spielte das Klavierkonzert Nr. 2 G-Moll von Sergej Prokofjew geradezu göttlich - ein Wunder an Kraft, Präzision, Rhythmusgefühl und virtuosem Einfühlungsvermögen. Doppelt so lang war anschließend die anspruchsvolle Interpretation der Sinfonie Nr. 10 E-Moll von Dmitrij Schostakowitsch, quasi ein Requiem für die Opfer des Stalinismus. Das großartige Orchester wurde turnusgemäß von dem (sehr guten) Gastdirigenten Michael Sanderling dirigiert, ein absolut normaler Vorgang.
Aber Frank Armbruster, der "Kritiker" der Stuttgarter Zeitung, der den neuen Chefdirigenten Teodor Currentzis nicht leiden kann, titelt und schreibt gehässige, unsachliche Platitüden: "Es geht auch ohne Currentzis". Das zielt unter die Gürtellinie, weil offenbar der falsche Eindruck entstehen soll, das Konzert hätte irgendwie irgend etwas mit Currentzis zu tun. Ich finde, guter Journalismus geht auch ohne Armbruster!
Ich kenne Frank Armbruster schon länger und habe ihn und seine Arbeit sehr geschätzt, bis er anfing, den neuen Chefdirigenten des SWR schon vor dessen Amtsantritt auf infame Weise anzugreifen, ohne sachliche Gründe dafür zu nennen. Wer miese Schlagzeilen über großartige Konzerte herausragender Musiker macht, hat nicht mehr das Recht, sich als Jounalist zu bezeichnen. Er hat die Gattung gewechselt und ist ins Fach "Hetze" gegangen. Aber wessen Troll ist Armbruster?
Das Pikante: Armbrusters Frau Susanne Kaufmann leitet die Redaktion Landeskultur bei SWR2. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie die Positionen ihres Mannes teilt - keine ganz unwichtige Frage. Immerhin ist sie leitende Angestellte desselben Senders, dessen Symphonie Orchester Currentzis jetzt leitet. Schon früher hatte ich den Eindruck, dass es hier einen irrationalen, sehr emotionalen Grund für so viel Hass geben muss, etwas, das niemand weiß und deshalb auch nicht begreifen kann.
Erleben wir gerade die öffentliche Seite einer sehr privaten Tragödie? - Wie auch immer, die Leser der Stuttgarter Zeitung erleben eine Schmutzkampagne gegen einen großen Künstler, der angetreten ist, einem Orchester nach Jahren der verordneten Orientierungslosigkeit wieder eine Identität zu geben. Dummerweise ein öffentlich-rechtliches Radio-Sinfonieorchester? Was ist da los?



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