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Samstag, 19. Mai 2007

Chaos-Tage im Mai

Während die Welt auf den G-8-Gipfel in Heiligendamm wartet und die Sicherheitsfreaks immer mehr wie Wladimir Putin denken, habe ich kaum Zeit für Schöngeistiges. Ich hatte wollte gerade Urlaub machen und hatte gerade angefangen, meine Steuererklärung zu machen, da bekam ich das Angebot meines sonst eher knickrigen Senders, kommissarisch (wohl auf Bewährung) für die vierteljährliche Zeitschrift des SWR2 RadioClubs zu übernehmen. Ein Angebot, das man als freier Autor nicht ablehnen kann, selbst wenn man für einen ARD-Sender arbeitet. Einem Kollegen, der Vaterschaftsurlaub nimmt, sei´s gedankt - damit komme ich zumindest vorübergehend auf 12 Arbeitstage in zwei Monaten mehr. Bisher lebe ich von 8 solcher redaktionellen Arbeitstage plus Autorenaufträge, die ich an Land ziehe. Da muss die nächste Rezension über die Muslimbruderschaften liegen bleiben.
Dummerweise habe ich einen solchen Auftrag auch noch bis zum 11. Juni zu erledigen, die Steuer muss schon bis Monatsende fertig sein und die Zeitschrift frisst mich gerade auf. Und das, obwohl ich gerade offiziell Urlaub habe. Ja: Für "feste freie" Mitarbeiter des öffentlich rechtlichen Rundfunks der ARD gibt es einen Urlaubsanspruch, und den versuche ich zu nutzen, weil, die kreative Selbstausbeutung gesundheitliche Grenzen hat. Aber wann ich mal fünf grade sein lassen kann in diesen chaotischen Maitagen, wissen die Götter, ich weiß es nicht. So kann man eben verfolgen, wie Schreiben funktioniert, wenn es überhaupt funktioniert in einem Land, wo Kulturmanager besser leben als kulturelle Urheber.
Das Autorenleben geht weiter - irgendwie. Ich werde Bescheid geben, wenn der kreative Teil wieder an der Reihe ist. Jetzt laufe ich säumigen Artikelschreibern hinterher, organisiere Fotos, streite mit eitlen Kollegen, die ihre Weisheiten nicht kürzen lassen wollen, obwohl das Layout überfließt. Mache halt den üblichen Redakteursjob. Bis heute Abend. Da sind wir bei Freunden eingeladen, und da will ich hin. Morgen mache ich vielleicht die Steuer fertig - oder sie macht mich fertig. Ab Montag will ich mich jedenfalls auf ein Manuskript konzentrieren. Deshalb wird´s noch ein wenig dauern, bis wieder Neues von mir zu lesen ist. Aber auch dies ist gewiss: Es wird Neues geben, und wenn es nur neue Überraschungen sind.

1 Kommentar:

Marcelo Eustáquio hat gesagt…

i dont undertand one word, amazin!
i´m from brasil.
a big hug