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Freitag, 14. Dezember 2018

Imre Török VS-Ehrenvorsitzender in Stuttgart


Beim traditionellen Schriftstelleressen in Stuttgart (auf Einladung des OB), mit dem ebenfalls traditionsgemäß die Mitgliederversammlung des Verbands deutscher Schriftsteller (VS) in Baden-Württemberg verbunden war, erhielt Imre Török am 24. November von seiner Nachfolgerin, der Vorsitzenden Christine Lehmann, die Urkunde eines Ehrenvorsitzenden. Die hängt nun in seinem neuen Heim in dem kleinen Ort mit dem schönen Namen "Ewigkeit", den er sich als kreativen Ruhesitz ausgesucht hat. Imre war nicht nur lange Zeit VS-Landesvorsitzender, sondern auch bis zur Selbstaufopferung als Vorsitzender und Mitglied im Bundesvorstand aktiv. Mit großer Sorge beobachtete er er die Lage seiner Kollegen im Machtbereich Viktor Orbans und seiner verfolgten Freunde in der Türkei und berichtete von seinen Reisen.
Imre Török, 1949 in Eger (Ungarn) geboren, arbeitete unermüdlich, selbstlos, still und effizient. Abgesehen davon, dass Imre aufgrund seiner Herkunft als Musterfall einer gelungenen Integration gelten darf (auch sein sein Jüngster Roman, "Die Königin von Ägypten in Berlin", erschien selbstverständlich in deutscher Sprache, die er mit unnachahmlichem Charme durch einen typischen KuK-Akzent verschönert), hat er neben seinem Engagement in der Berufspolitik zahlreiche lesenswerte Bücher geschrieben. Ich habe die Ehre, mit ihm gemeinsam zwischen den Buchdeckeln einiger Anthologien und Ausgaben der württembergischen Literaturzeitschrift EXEMPLA vertreten zu sein. Ein ausgesprochen unterhaltsamer, treuer und lieber Freund und Kollege!
Zuvor hatte Christine Lehmann die allgemeine Lage und Verantwortung der Schriftsteller im Kampf für die Freiheit des Wortes beschrieben. Nachdenklich aufmerksam lauschten die Kolleginnen und Kollegen. Ort des Treffens: Die Geißstraße 7, wo 1994 eine siebenköpfige türkische Familie durch einen Brandanschlag ums Leben kam. So sah es aus, unser schwäbisches Mölln oder Rostock-Lichtenhagen. Aber wir erinnern uns. Der Hass kam leider nicht erst durch die AfD nach Stuttgart. Das Haus wurde restauriert und dient als interkulturelle Begegnungsstätte. Im Obergeschoss logiert der Verein Geißstraße 7, der sie betreibt und Kulturprogramm macht. Außerdem gibts im Erdgeschoss eine gemütliche Kneipe mit ausgezeichneter Küche. Auch deshalb sind wir so gern hier...


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