Der Star des Abends: Nuria Rial (Foto: Merce Rial) |
Das war´s aber nicht, sondern eben bloß eine Mischung und Aufbereitung des Barocken - aber toll gemacht vom Ensemble "L`Arpeggiata", den famosen Perkussionisten Sergey Saprychev und David Mayoral (die sich wunderbar die Klangbälle zuspielten), Boris Schmidt am zweiten, ganz jazzigen Kontrabass und dem Jazzpianisten Francesco Turrisi.
Für mich aber war der Star des Abends Nuria Rial. Die katalanische Sopranistin hat eine glockenklare, samtweiche Stimme von großem Volumen (Bandbreite war vom Komponisten hier weniger gefordert). Sie klebt nicht ständig im Vibrato wie die römische Diva Cecilia Bártoli, die bisher als Maßstab des barocken Belcanto gilt, sondern bevorzugt klare Melodiebögen und hält sie auch durch ohne zu gickeln. Was man von Valer Sabadus nicht immer sagen kann. Der Rumädiendeutsche hat eine herrliche Stimme, war aber an diesem Abend nur in den Duetten mit der Rial auf der Höhe seiner Möglichkeiten und tuckte oft ziemlich geziert herum. Mein Gott, wie herrlich, stark und frei hat er 2013 das "Stabat mater" von Pergolesi mit seinem französischen Kollegen Philippe Jaroussky gesungen! Das war diesmal aber nur Erinnerung. Nuria Rial und die Instrumentalisten haben´s rausgerissen. Das war, alles in allem, ein toller Konzertabend voller Überraschungen. So bekommt man auch mit Alter Musik die großen Säle nicht nur voll, sondern auch Skeptiker zu echter Begeisterung.
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