Philippe Jaroussky und das Venice Bafoque Orchestra |
Wer noch nie von einem Komponisten namens Nicola Antonio Porpora (1686- 1768) gehört hat, sollte mit einer CD dieser Interpreten anfangen, ihn kennen zu lernen. Ein Erlebnis, weil diese Arien so poetisch und wunderbar sind, wie ich es nie erwartet hätte. Und das Orchester hat nichts von jenem kammermusikalischen "Kratzerpack", bei dem ich sonst schon mal einschlafe: richtig schmissig können die sein!
Beim Signieren stellte sich heraus: der junge Solist ist auch noch ein ausgesprochen netter Kerl. Keine Starallüren, keine Diva-Posen: ein charmanter junger Mann mit einer umwerfenden Stimme. Dass es Feministinnen gibt, die ihm übel nehmen, dass man nicht sofort hört, dass es sich hier um einen Mann handelt, haben wohl ein Gender-Problem. Schade, aber auch das kommt noch vor. Mich interessiert nur, ob jemand schön singt, ob er Power hat und ob seine Stimme elastisch ist. Alles andere ist kein Kriterium für Kunst und gehört in die Mottenkiste der Vorurteile. Das Publikum an diesem Abend hat bewiesen, dass es dieser Kunst würdig war.
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