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Freitag, 13. Juni 2025

Mittagspause mit Musik im Museum

Der alte Fruchtkasten an der Stuttgarter Stiftskirche

Der Fruchtkasten am Schillerplatz ist jeden Freitag Schauplatz einer kleinen, aber feinen Konzertreihe des Landesmuseums in Zusammenarbeit mit der Musikhochschule. Im "Haus der Musik" hat das Landesmuseum im benachbarten Alten Schloss nach der Renovierung die Sammlung historischer Musikinstrumente untergebracht. Hier  finden Musiker Proberäume, und mitten in der Ausstellung gibt es Freitags von 12.30 bis 13 Uhr Musik vom Feinsten. Dozentinnen und Dozenten der Musikhochschule sowie Mitglieder ihrer Meisterklassen bieten für wenig Geld (derzeit kostet der Eintritt 4 Euro) eine musikalische Mittagspause. 

 

Eine Rose für Maestro Paganini 
Das Publikum kommt einfach vom Einkaufen oder aus dem Büro, leger gekleidet und gut drauf. In den klimatisierten Räumen spielte z.B. am 16. Mai der bekannte italienische Organist Pietro Paganini auf der klassizistischen Salonorgel Werke von Robert Schumann, Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy, César Franck und Johannes Brahms. 

Paganini ist in ganz Europa mit der Orgel, dem Cembalo und dem Klavier unterwegs. Er spielt als Solist und mit großen Orchestern und tritt bei Festivals auf, hat zahlreiche Preise gewonnen und war unter anderem schon im Musikgebow Amsterdam, in der New Yorker Carnegie Hall und der Philharmonie Paris zu hören. Seit 2022 ist er Orgsanist an einer Orgel aus dem Jahr 1795 in Amsterdam.

Sine Winter am Flügel
Nicht die Spur abergläubisch (an einem Freitag, 13. Juni) war die australische Pianistin Sine Winter aus der Meisterklasse von Florian Wiek. Sie begann schon im zarten Alter von 5 Jahren mit Klavierunterricht, hat bereits viel Erfahrung als Solistin und Kammermusikerin und gewann in Queensland und Sidney namhafte Wettbewerbe. Sie stammt aus einer dänisch-chinesischen Musikerfamilie, lebt aber seit 2020 in Deutschland. In ihrem Fruchtkastenkonzert spielte sie eine fulminante Interpretation der Klaviersonate Nr. 23 f-Moll op 57 Ludwig van Beethovens, bekannt als "Appassionata". Ihr Vortrag war technisch brilliant, kraftvoll und vor allem in den zahlreichen schnellen Läufen traumhaft sicher: ein wahrhaft leidenschaftlicher Auftritt, der mit viel Applaus und begeisterten Bravo-Rufen belohnt wurde. Es war einmel mehr herzerwärmend zu erleben, wie sonst eher zurückhaltende Schwaben aller Altersgruppen bei Musik aus sich herausgehen.


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