
Dieser König hatte wohl auch über Russland hinaus eine Beziehung zum Osten - sprich: zum Orient. Er ließ den botanisch-zoologischen Garten anlegen (die heutige "Wilhelma"), und im Zentrum einen Maurischen Garten: exotische Pflanzen und Tiere in islamischer Architektur. Einzelne Elemente in der ansonsten klassizistischen Anlage auf dem Rotenberg erinnern an die filigrane Ornamentik in der Architektur des Maurischen Gartens, der 2020 seinen 200. Geburtstag feiert. Irgendwie muss das damals im Trend gelegen haben; 2019 erschien in Stuttgart auch (welch ein "Zufall"!) der "West-ostliche Divan" von Johann Wolfgang von Goethe bei der Cotta´schen Verlagsbuchhandlung.

Das Grabmal auf dem Rotenberg ist zugleich eine russisch-orthodoxe Kirche, in der die russische Gemeinde der Stadt an jedem Pfingstmontag einen Gedenkgottesdienst feiert.
Darauf weist eine diskrete Ikonostase (Ikonenwand) gegenüber dem Eingang hin.
Die meiste Zeit des Jahres aber ist der Ort durchaus dem weltlichen Vergnügen und der Bildung gewidmet: Geschichte und Museum mit Wein und Restaurants auf halber Höhe. Vielleicht am schönsten ist es hier aber mit den Farben des Herbstes.
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