Der Stuttgarter Schlossplatz |
In dem Chor, der mich seit sechs Wochen mitmachen lässt, üben wir gerade die Motette "Das Volk, das im Finstern wandelt" von Albert Becker für die Christvesper am Heiligen Abend. Und weil sie schwer ist für einen, der 40 Jahre lang fast nur getextet und nicht mehr gesungen hat, habe ich das Stück jetzt dauernd im Ohr. Es geht weiter ..."es sieht ein großes Licht". Passt. Für mich jedenfalls. Ihnen und Euch wünsche ich das von ganzem Herzen auch. Die Finsternis in der Welt ist ebenso umfassend wie banal. Aber ich finde es gut, zu wissen: Das Licht kommt immer wieder - beharrlicher als die berüchtigte Hydra, die vielköpfige Schlange der griechischen Mythologie. Ich wünsche allen Menschen, die guten Willens sind, einen ebenso freundlichen Tinnitus wie den meinigen, ein friedliches, schönes Weihnachtsfest und ein gutes, gesundes, erfreuliches Jahr 2018. Ein Gedanke noch: Es stimmt, dass die Friedensvision des Propheten Jesaia vom Friedensfürsten und seiner Herrschaft (Kapitel 9) seit 3000 Jahren unerfüllt bleibt - trotz der Geburt des Messias, den man dann ja auch flugs hingerichtet hat. Das Morden, das Plündern, Stehlen, Rauben und Vergewaltigen geht weiter. Aber wie sähe es aus in der Welt, wenn niemals jemand den Menschen diese Idee vom Ende jeder Gewaltherrschaft in den Kopf gesetzt hätte? Ich glaube, allein was dadurch bewirkt wurde, ist ein echtes Wunder: Hoffnung.
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