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Dienstag, 24. Oktober 2017

Anweisung zur "Schwarzen Legendenbildung"? Das Stuttgarter RAF - Grab

Stammheim, 17. Oktober 1977: Vor 40 Jahren fand der nie geklärte "Selbstmord" von Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan Karl Raspe in Stuttgart-Stammheim statt. Sie wurden damals auf persönliche Anordnung von OB Manfred Rommel (CDU) auf dem Dornhaldenfriedhof beerdigt, denn "mit dem Tod muss jede Feindschaft enden". Als wir jetzt das Grab sehen wollten, sagte man uns in der Friedhofsverwaltung, es sei nicht erlaubt, uns den Ort zu nennen. Wir haben ihn trotzdem gefunden. Das Grab ist gepflegt, aber die Schrift fast nicht mehr zu lesen. Wer ist dafür verantwortlich, solche gesetzwidrig irreführenden Anordnungen zu geben?
Erschreckend viele Menschen finden nichts dabei, in solchen Zusammenhängen, wo es um ideologische Grabenkriege geht, Fakten zu vertuschen, falsche Begriffe zu verwenden und Aufklärung zu behindern. Auch 40 Jahre danach scheint fast niemand an der Wahrheit interessiert zu sein, sondern nur daran, Feindbilder zu pflegen und Gegner "unsichtbar" zu machen. Nichts anderes tun Bilderstürmer wie die Taliban mit den Buddha-Statuen von Bamyan oder Boko Haram mit den Mausoleen von Timbuktu und der IS in Palmyra. Ich möchte mit so einem Denken nicht auf einer Stufe stehen. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Für mich ist dieses Grab KEIN Kulturgut, nur eben auch weder Pilgerstätte noch No-Go-Area. Es könnte vielmehr ein Ort nachdenklicher Begegnung mit unserer Geschichte sein. Aber die Diskussion bei Facebook ist wert, sie zu dokumentieren:

Susanne Lühr Ich würde das Grab eines Herrenmenschen nie besuchen wollen, ist mir auch ziemlich egal wie es aussieht

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· 22. Oktober um 13:27
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Doris Mueller
Doris Mueller Das waren Terroristen, die Unschuldige sinnlos ermordet haben in radikaler Verblendung, genau wie die irrsinnigen Terroristen heute! Da wär mir das auch vollkommen egal. Mein Mitgefühl gilt den Opfern und da besonders noch ihren lebenden Verwandten, die meist traumatisiert sind.

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· 22. Oktober um 13:52 · Bearbeitet
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Henning Hirsch
Henning Hirsch die RAF hat sich ihre Opfer zumeist sehr genau ausgesucht. Mordete also nicht ziellos, wie es die heutigen Terroristen tun. Und ob jemand wie H.M. Schleyer mit tiefbrauner Vergangenheit unschuldig war, sei mal dahingestellt ... sie wurden gefasst, verurteilt, ihrer gerechten Strafe zugeführt, einige haben sich in Haft das Leben genommen. Weshalb also soll man, falls es einen - aus welchen Beweggründen auch immer heraus - interessiert, nicht die Gräber besuchen dürfen?

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6
· 22. Oktober um 14:19
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Doris Mueller
Doris Mueller Habe ich das etwa verboten??? Auf dem linken Terrorismus - Auge blind zu sein bedeutet leider oft auch, unschuldige Fahrer und Polizisten, etc., die dabei ums Leben kamen, die überlebenden Angehörigen sowieso gerne außer Acht zu lassen. Braunes Unrecht wird nicht durch linkes Unrecht wieder gut gemacht, und als Rechtfertigung taugts schon gar nicht! Das ist in meinen Augen mehr als unanständig. Mord bleibt Mord, egal unter welchem Vorzeichen. Meine Meinung steht dazu nach 40 Jahren wirklich fest.
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Marion Bradtmüller
Marion Bradtmüller Terroristen, egal welcher Couleur, haben für mich das Recht auf ein Gedenken verwirkt, weil sie die Menschlichkeit verlassen haben. Daher sollten ihre Körper verbrannt und die Asche in alle Winde zerstreut werden. Ich halte es da mit den Worten von H. Heine...

»Nicht gedacht soll seiner werden!«
Aus dem Mund der armen alten
Esther Wolf hört ich die Worte,
Die ich treu im Sinn behalten.
Ausgelöscht sein aus der Menschen
Angedenken hier auf Erden,
Ist die Blume der Verwünschung -
Nicht gedacht soll seiner werden!

Herz, mein Herz, ström aus die Fluten
Deiner Klagen und Beschwerden,
Doch von ihm sei nie die Rede -
Nicht gedacht soll seiner werden!

Nicht gedacht soll seiner werden,
Nicht im Liede, nicht im Buche -
Dunkler Hund im dunkeln Grabe,
Du verfaulst mit meinem Fluche!

Selbst am Auferstehungstage,
Wenn, geweckt von den Fanfaren
Der Posaunen, schlotternd wallen
Zum Gericht die Totenscharen,

Und alldort der Engel abliest
Vor den göttlichen Behörden
Alle Namen der Geladnen -
Nicht gedacht soll seiner werden!

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· 22. Oktober um 16:10
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Sigi Königsberg
Sigi Königsberg · 6 Gemeinsame Freunde
Übrigens: In der Regel werden Gräber nach 25 Jahre eingeebnet. Es gibt keinen Grund, dass dieses Terroristen-Grab überhaupt noch existiert.

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7
· 22. Oktober um 16:43
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Susanne Lühr
Susanne Lühr Wenn jemand das Grab von Piaf, Morrisson
oä besucht kann ich das verstehen. Aber ein Ausflug an das Grab eines selbstherrlichen
Mörders?

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5
· 22. Oktober um 17:14
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Widmar Puhl
Widmar Puhl Kein Mensch hat was von einem "Recht auf Gedenken" gesagt. Aber man kann es keiner Familie und keinem Freund usw. verbieten. Genau das aber ist der indirekte (und nutzlose!) Versuch durch angeordnete Auskunftsverweigerung zu erreichen, wofür es keine gesetzliche Handhabe gibt.

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Gunhilde Herzig-Schürmann
Gunhilde Herzig-Schürmann · 2 Gemeinsame Freunde
Ein Grab besucht man, um Verstorbener zu gedenken, mit denen man sich auf irgendeine Weise verbunden fühlt. Warum soll man diesem Mörderpack, das Krieg gegen ein ganzes Land geführt hat, in irgendeiner Form gedenken!?

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· 22. Oktober um 18:01
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Horst Ruppricht
Horst Ruppricht Ich verstehe Dich Widmar.

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· 22. Oktober um 21:23
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Franziska Hauser
Franziska Hauser Mein Großvater hat zu mir gesagt "Ich habe erlebt wie Menschen sich 1933 in Wahnsinnige verwandelt haben. Nach zehn Jahren Kampf im Untergrund haben wir erkennen müssen, dass der braune Terror nur durch den roten Terror zu bekämpfen ist. Ich glaube nichtmehr an Demokratie. Aber vielleicht werdet ihr es schaffen." Das ist nur ein Zitat eines jüdischen Resistancekämpfers, bei dem sich jeder denken kann was er will.

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· Gestern um 07:44
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Thomas Wessels
Thomas Wessels Bewaffneter Kampf ist nur gerechtfertigt wenn es keine demokratische Möglichkeit zur Veränderung gibt. Bei uns kann sich jeder politisch engagieren, es gibt Parteien die so ziemlich alles mögliche vertreten. Daher ist jedweder Versuch unser System gewaltsam zu verändern, etwas undemokratisches. Und eigentlich nur Fanatiker die wissen für ihre Ziele keine Mehrheit bekommen zu können, greifen zum Mittel der Gewalt.

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Widmar Puhl
Widmar Puhl Wir wissen alle, dass bewaffneter Kampf als Mittel der Politik falsch ist. Aber Geschichtsklitterung löst das Problem auch nicht.

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Widmar Puhl
Widmar Puhl Leute, ich bin ziemlich entsetzt über so viel Unwissen. Ein Terrorist ist laut dem Erfinder des Begriffs, Bakunin, einer, der wahllos tötet und eben dadurch Angst und Schrecken (Terror) verbreitet. Wer seine Opfer gezielt aussucht, ist ein Fanatiker, Mörder oder Guerrila, ein Krimineller, meinetwegen auch eine arme verirrte Seele, aber kein Terrorist; das ist Schwarze Legende. Auf keinen Fall aber ist er ein "Herrenmensch"; das träfe eher auf Leute wie Hanns-Martin Schleyer zu. Auch Mörder haben aber manchmal eine Familie, die um die verlorene Tochter bzw. den verlorenen Sohn trauert. Da kann das Grab sehr wohl länger als 25 Jahre gepflegt sein. Und wer sich aus Interesse an Zeitgeschichte dafür interessiert, so ein Grab zu besuchen, verherrlicht oder rechtfertigt keineswegs das Geschehen oder gar die Täter von damals. Wer aber keine Informationen darüber will oder sie verfälscht, verfälscht Geschichte. Und ich finde, das geht gar nicht!!

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Thomas Wessels
Thomas Wessels Widmar Puhl in Deutschland sind zum Beispiel auch die Wege zu den Gräbern von NAZI Verbrechern nicht ausgeschildert. Dies finde ich genauso richtig wie dieses Grab von verblendeten Mördern.

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Widmar Puhl
Widmar Puhl "Ausgeschildert" hieße ja, es gäbe Hinweisschilder, um das Grab zu finden. Die gibt es nicht. Es gibt aber auch kein Recht für Politiker oder Beamte, Anweisungen zur Auskunftsverweigerung zu erlassen. Und das hat NICHTS mit Sympathie oder Antipathie zu tun, aber VIEL mit mit Irreführung.

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Alfredo Heinemann
Alfredo Heinemann Das ist wohl komplizierter als viele denken. Unser Staat scheint auch nicht ganz astrein zu sein: http://www.jurablogs.com/go/heute-vor-40-jahren-1

Rote Armee Fraktion, RAF, Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Jan-Carl Raspe, Irmgard Möller, Karl-Heinz…
Widmar Puhl Um Facebook zu zitieren: "Es ist kompliziert". Unser Staat ist ein Rechtsstaat, der sich weiß Gott nicht immer an die eigenen Regeln hält. NSU, NSA-Affäre oder die behördlich geduldete Entführung deutscher Staatsbürger aus Deutschland (z.B. Murat Kurnaz) durch die CIA nebst jahrelanger Haft in Guantanamo ohne Gerichtsverfahren oder die politisch gesteuerte Einäugigkeit der Justiz im Streit um Stuttgart 21 sind nur ein paar Beispiele dafür. Die Wiedervereinigung ohne Volksabstimmung (wie im Grundgesetz vorgesehen), die Einführung des Euro, die Bankenrettung 2009 oder vieles an der EU-Praxis in Brüssel wären weitere große Kapitel. Meiner Meinung nach haben wir jedoch nichts besseres. Der Rechtsstaat existiert, aber er ist in Gefahr. Dazu habe ich auch mein Buch "Die Quellen des Zorns - Gefahr für Rechtsstaat & Demokratie" geschrieben, denn da geht es um komplexe Zusammenhänge und viele längere Geschichten über berechtigten Vertrauensverlust.

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Marion Bradtmüller
Marion Bradtmüller lieber Widmar, dass du da nicht hingegangen bist um dein Knie vor diesen Verbrechern zu beugen ist mir eh klar. Aber ich bleibe bei meiner - sicherlich nicht sehr versöhnlichen - oben genannten Meinung. und für mich sind sie Terroristen, Bakunin hin, Bakunin her.
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Widmar Puhl
Widmar Puhl Das ist halt leider ein irreführender Begriff. Warum reicht "fanatische Mörder" nicht? Und wer hat ein Interesse daran, Tatsachen zu vertuschen bzw. Auskünfte zu verweigern? Die beharrliche Verwendung des sachlich falschen Begriffs "Terroristen" ist schon ein schwerwiegendes Indiz dafür, dass hier von interessierter Seite eine politisch "schwarze" Legende gestrickt wird, der Tatsachen von Herzen wurscht sind: Fake News! So was ägert mich. Denn es ist schon tief in die Psyche von Millionen Menschen eingedrungen. Auch bin mit dieser Gehirnwäsche aufgewachsen.
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Widmar Puhl
Widmar Puhl Herr Erdogan nennt auch jeden, der ihm nicht passt, einen "Terroristen". Hat er etwa Recht?!
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Marion Bradtmüller
Marion Bradtmüller Widmar Puhl was unterscheidet Terroristen und fanatische Mörder?
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Widmar Puhl
Widmar Puhl Eure Meinung sei Euch von Herzen gegönnt. Aber doch bitte nicht mit falschen Begriffen arbeiten, oder? Das ist einfach ebenso unnötig wie ärgerlich, weil Meinungen keine Fakten sind.
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Widmar Puhl
Widmar Puhl Liebe Marion Bradtmüller , der Unterschied besteht darin, dass Terroristen wahllos töten und fanatische Mörder ihre Opfer ganz gezielt aussuchen, z.B. unter führenden Köpfen des "Kapitalismus" oder einer "zionistischen Weltverschwörung" oder whatever. Keines hat eine Rechtfertigung, aber der Unterschied ist völlig klar.
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Doris Mueller
Doris Mueller Gut. Mag sein. Aber sie haben ganz viele Unbeteiligte rücksichtslos terrorisiert. Ich denke nicht zuletzt an Mogadischu u.v.a. mehr und an die mörderischen Erpressungsversuche gegrnüber der Bundesregierung inkl. Helmut Schmidt. Ist das so, dass Bakunin die Deutungshoheit des Begriffes hat? Ist das qzer durch alle historischen Kreise aller Couleur allgemeiner Konsens? Weil, für mich spielt das respektloserweise keine große Rolle. Ich find's auch nicht entscheidend, wie man diese Schwerverbrecher nennt.

Alfredo Heinemann ... und bei uns ist ein "Terrorist" Präsident geworden: http://www.faz.net/.../jose-mujica-im-interview-die-linke... In Deutschland diktieren Sieger die Geschichte und das Volk taumelt blind hinterher.

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Marion Bradtmüller
Marion Bradtmüller Aber dieser wunderbare Mensch war doch 'nur' Guerillero.....😉
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Alfredo Heinemann
Alfredo Heinemann Wurde außerdem nicht geselbstmordet ..










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