Seiten

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Schrille Misstöne von der Sopranistin Anna Netrebko

Bild auf Twitter anzeigen
Anna Netrebko mit dem ukrainischen Seperatistenführer Olah Zarjow ( Олег Царев @OlegTsarov, 09.12.2014)


Ich liebe Anna Nebtrebko als Sängerin sehr. Aber was für ein Teufel reitet diese Frau, wenn sie sich jetzt in St. Petersburg mit dem ukrainischen Separatistenführer Olag Zarjow samt Kriegsflagge fotografieren lässt!? Ich bin ja sehr für die Freiheit der Kunst. Doch damit hat dieser Vorgang nichts zu tun. Künstler, die zu politischen Agitatoren für Massenmörder werden, missbrauchen die Freiheit der Kunst, die Kunst selbst und die Sympathie ihrer Fans! Sie spendete eine Million Rubel (umgerechnet derzeit 15.000 €) für ihre Kollegen der Oper in Donezk, die "Im Bombenhagel zu den Proben müssen". Sie verschweigt dabei, wer für das Töten in der Ukraine verantwortlich ist und bisher alle Bemühungen um eine friedliche Lösung des Konflikts blockiert.
Die Werbung der Diva für "Neurussland" liegt auf einer Linie mit ihren peinlichen Sympathiekundgebungen für den russischen Geheimdienst-Präsidenten Wladimir Putin und dessen Dirigentenfreund Valery Gergiev seit der Annexion der Krim. Gergiev will sogar Chef der Münchner Philharmoniker werden, und bisher kommt weder Kritik vom Freistaat Bayern, noch der Stadt München oder gar den Musikern selbst. Was für eine Schande! Musik sollte verbinden und versöhnen. Wer diese Macht für das Gegenteil einsetzt, nämlich Spaltung und Hass-Propaganda, steht im Bann des Bösen. Für solches Verhalten sollte es bei unseren Kulturschaffenden Null Toleranz geben: Ich hoffe, in nächster Zeit lädt niemand mehr diese Produzentin schriller Misstöne zum Singen ein! Vor allem Intendant Mölich-Zebhauser vom Festspielhaus Baden-Baden hat da eine Schwäche.
Auch politisch wäre eine angemessene Reaktion möglich. Vielleicht sollte ihr Österreich die österreichische Staatsbürgerschaft aberkennen. Heimatlos wird die Dame dadurch ja offensichtlich nicht: Sie hat nach wie vor auch einen russischen Pass und behält ihre Eigentumswohnung in Wien. Aber eine Kulturnation kann ihre demokratische Tradition von der Nähe zu so zynischen Demonstrationen des Nationalismus, Chauvinismus und Revanchismus befreien.

Keine Kommentare: