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Montag, 5. Dezember 2011

Verschwendung bei der Bahn

Nach den Erfahrungen mit Stuttgart 21 hat die DB anscheinend eine Bahnhofsphobie entwickelt und plant, künftig nur noch auf freier Strecke zu halten. Als Pilotprojekt des langsamen Abrückens von alten Bahnhofsgebäuden dient offenbar der Bahnhof von Fischen im Allgäu, die vorletzte Station vor dem Ende der beliebten Ski-Express-Züge von Stuttgart nach Oberstdorf.

Hier wurde kürzlich ein neuer Bahnsteig gebaut, der erst ca. 100 Meter südlich des alten Bahnsteigs beginnt, der noch dem Bahnhofsgebäude gegenüber lag. Der neue Bahnsteig ist nur über eine schräge Rampe erreichbar, bleibt aber trotzdem für alle derzeit eingesetzten Züge auf der Strecke noch immer deutlich zu niedrig.

Da in absehbarer Zeit keine Truppentransporte für militärische Auseinandersetzungen mit dem nahe gelegenen Österreich zu erwarten sind, fragt man sich auch, warum der Bahnsteig so riesig ist: ca. 500 Meter lang! Hier könnte ein ganzes Gebirgsjägerbatallion samt Mörserkompanie und Gepäck in Rekordzeit ein- oder aussteigen.

Wir waren in der Vorsaison dort, da stiegen nie mehr als 3 Leute gleichzeitig ein oder aus. An Spitzentagen mögen es 100 oder 200 sein. Wie riesig dieser Bahnsteig ist, zeigt ein Blick in Richtung Oberstdorf. Da müssen viele Hunderttausend EURO verbaut worden sein, und niemand hat etwas davon: ein "Schwabenstreich", der auch zeigt, dass es in der Provinz noch viel leichter ist als in der Stadt, unnütz Steuergelder zu verschwenden.