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Freitag, 12. Juni 2009

Tolles Eröffnungskonzert in Ludwigsburg

Isabelle Faust und das Orchester der Ludwigsburger Schlossfestspiele unter Leitung von Michael Hofstetter hätten für den Start der Saison Besseres verdient als die miese Kritik der "Stuttgarter Zeitung". Die meinte an Hofstetter herummäkeln zu müssen, bloß weil der schon durch mangelndes Vertrauen der Stadtoberhauptes und des designierten neuen Intendanten aus dem fernen Ruhrpott angeschlagen ist. Das Konzert war nämlich sehr schön, aber anscheinend können die Stuttgarter wenig mit Felix Mendelssohn Bartholdy anfangen, dem das ganze Programm gewidmet war: Die Ouvertüre zum "Sommernachtstraum", dann sein Violinkonzert e-Moll und zum Abschluss seine Sinfonie A-Dur op. 90, die immer neue "italienische", deren 1. Satz jeder kennt.
Herausragend geradezu spielte die Violinvortuosin Isabelle Faust: Gänzlich unprätenziös, aber filigran, kraftvoll und inspiriert. Der Komponist hätte seine Freude daran gehabt.

Donnerstag, 11. Juni 2009

Grundsteinfest in Stuttgart

Die Grundsteinlegung der neuen Stadtbibliothek in Stuttgart begann mit dem feierlichen Begräbnis des ersten Buches in eben diesem Grundstein (rechts vorn - sieht aus wie ein Kamin am Boden). Ein skurriler britischer Humorist hätte da Absicht gewittert, aber was Bibliotheksdirektorin Ingrid Bussmann sich da ausgedacht hatte, war unfreiwillige Komik.
75 Millionen EURO soll der Bibliotheksbau kosten, dabei haben die Stuttgarter Stadtbibliotheken seit Jahren kaum Geld für die Anschaffung von Büchern und für Veranstaltungen. Sie mussten bei den Autoren sogar die Beiträge für dieses "erste Buch" der neuen Zentralen Stadtbibliothek zusammenschnorren. Deshalb hatte ich eher eine Arme-Leute-Veranstaltung erwartet und kein Büffett mit Sekt und Jazz-Band. Aber jetz wissen wir wenigstens, wofür im Konjunkturpakt II Geld da ist, wenn schon nicht für Personalstellen. Nicht wahr?
Bauarbeiter als Beerdigungsmannschaft, die uns Festgemeinde gleich zuschütten - und die Jazzband zuerst: So hätte man das sehen können. Einige der anwesenden Autoren sahen das auch so, aber ihre halblauten Kommentare verwehte der Wind mit dem Staub der Großbaustelle "Stuttgart 21" hinter dem Hauptbahnhof (der dafür ja bekanntlich abgerissen werden soll). Was aus diesem Umfeld nach den letzten Kommunalwahlen wird, aus denen die Grünen als stärkste Fraktion hervorgegangen sind, weiß niemand.



Deshalb griff sich OB Schuster auch schnell noch diesen Grundstein. Der koreanische Architekt Eun Young Yi meinte jedenfalls, im Untergeschoss werde es eine U-Bahnstation geben. Der Mann plant perfekt auch schon die eigene Zukunft: den Wiederaufbau seines Kulturwürfels, der im Lauf der ersten 10 Jahre nach Inbetriebnahme durch die Erschütterungen durchfahrender Bahnen das Schicksal des Kölner Stadtarchivs teilen dürfte. Aber ein "Einbruch ist kein Beinbruch", wer sagte das so hübsch? die Leute bei Lehman Brothers? Oder OB Wolfgang Schuster, dessen Zeit als leichtfüßiger CDU-Kobold der Kulturverarschung und Bürgermissachtung wohl zu Ende geht? Dieser Mann ist nicht nur der größte Dummschwätzer der Stadt, sondern auch ein Rätsel der CDU-Parteipolitiki: Wie konnte man je so einen hohlen Typ so weit nach oben wählen? Der lügt sich als "Erbe der politischen Kultur Manfred Rommels" durch den Tag und hat schon drei Tage nach seiner Wahlniederlage nichts Besseres zu tun, als die grüne Mehrheit offen zu beleidigen. Die Bürger und Wähler nimmt er er zu Geiseln seiner miesen Denkart, wenn er meint, was wohl aus Investoren und Arbeitsplätzen würde, wenn die Stadt kein verlässlicher Partner mehr sei. Was dieser Mensch unter "verlässlich" versteht, kann mir gestohlen bleiben. Sein Konterfei jedenfalls finde ich inzwischen weit weniger originell als diesen Schnapp-Schuss (oben).

Die Lyrikerin Katja Hajek (vorne) war nicht die einzige Autorin, die den quasi asiatischen Auftrieb nur mit einem Lächeln quittieren konnte. Und wie alle anwesenden Urheber der Bücher, die den ganzen Bau einst füllen werden, hielt sie sich verbal zurück.
Reden schwangen der Oberbürgermeister, der Kulturminister des Landes Baden-Württemberg, die Frau Bibliotheksdirktorin und der Herr Architekt. Das langt noch für Jahre.

Samstag, 6. Juni 2009

Das höchst gelegene Schwefelbad Deutschlands

Hotel Prinz-Luitpold-Bad in Hindelang
Das war mein Domizil bei einer Gesundheitswoche meiner Krankenkasse. Das 140 Jahre alte Haus liegt in ca. 950 m Höhe und gleicht in Lobby und Eingangsbereich einer Antquitätensammlung mit schönen Möbeln und Teppichen. Das angenehmm warme Schwefelbad (gut gegen Rheuma und für die Haut) und die Saunalandschaft sind in dem länglichen Hanggrundstück ziemlich onorthodox hintereinander gewurstelt, aber ok. Das Essen ist sehr gut, die Bedienung freundlich, das Niveau der Preise moderat. Der einzige Wermutstropfen: Es besteht großer Renobvierungs- und Modernisierungsbdarf vpo allem im Bereich der Zimmer und Seminarräume. Da liegen überall noch milbenverseuchte Teppichböden aus den 60er Jahren oder PVC-Böden, die an eine Jugendherberge erinnern. Schade, aber das kann ja noch werden. Das Besondere: Man arbeitet mit Krankenkassen zusammen, die einen satten Zuschuss von 150 € pro Woche an ihre Mitglieder zahlen, wenn sie dort ein Seminar besuchen und praktisches Training machen. Außerdem gibt´s für die Teilnahme Punkte in einem Bonusheft, das Anfang nächsten Jahres noch einmal eine Erstattung meiner KV von 140 € wert ist. Prima, oder?

Das Pflichtseminar kann alles mögliche sein, vor allem für Herz-Kreislaufpatienten und Menschen, die von Rückenschmerzen oder Stress geplagt sind. In meinem Fall war es eine Kombination aus Rückenschule und Autogenem Training.
Letzteres vor allem macht natürlich nur Sinn, wenn ich daheim weiter übe. Die Atmosphäre der Kurse und im Haus war allerdings dazu angetan, mich dazu wirklich zu motivieren. Die Leitung war kompetent und einfühlsam, die Teilnehmer engagiert.

Schon während keines Aufenthaltes hatte ich Spaß daran, mich auf dem Zimmer weiter in Entspannung zu üben. Das war bei DER Aussicht aber auch nicht schwer. Noch besser wurde es durch die goldenen Hände von Kathrin. Mit nur zwei Massagen (mehr war nicht sinnvoll in fünf Tagen) schaffte sie es, mich von einer Zerrung im Rücken zu kurieren, die ich seit zwei Jahren mit mir herumgeschleppt hatte. - Anscheinend nachhaltig. Ohne der weiteren Entwicklung vorgreifen zu wollen: Ich hatte ja noch zwei Wochn Urlaub. Und in dieser Zeit habe ich nicht nur ein Feature über "Die Zukunft" des Schlaflabors" geschrieben, sondern auch vier Runden Golf gespielt, ohne gesundheitlich Schaden zu nehmen. Im Gegenteil. So ganz nebenbei und eigentlich nur zum Spaß habe ich an Pfingsten ein Turnier mitgespielt, den 9. Platz belegt und mein Handicap von 24,2 auf 23,8 verbessert.

Freitag, 5. Juni 2009

Urlaub im Mai

Im Mai hab ich zwar einiges erlebt, aber das werde ich peu a peu nachliefern, denn ich hatte Urlaub und wollte auch mal faul sein.
Bücher hab ich gelesen, da kommt was.
Im Allgäu war ich wieder, da kommt auch was.
Twitter probier ich aus - dazu auch ein bisschen.
Und Musik haben wir erlebt.
Außerdem wurden neue Sendungen fertig: längere Sachen, die viel Zeit gekostet haben (über die Zukunft des Schlaflabors und eine seltsame Globalisierungform: Amazonasindios haben einen Schweizer adoptiert). Aber dafür gibt´s auch interessante Abfallprodukte, die nach und nach auf diersem Bliog auftauchen werden.
Bis dann!